BVV-Antrag zur dauerhaften Sicherung von Block 1-3

Auf der Tagesordnung der 17. Sitzung der BVV-Charlottenburg-Wilmersdorf am 23.3.2023 findet sich unter TOP 9.6 ein von unserer Kolonie lange ersehnter Antrag der Grünen, einen Aufstellungsbeschluss für ein B-Planverfahren zur Sicherung unserer Kolonie zu fassen, der sich auf die Blöcke 1-3 bezieht, wenn auch leider nicht auf Block 4: 5_Version_vom_16_03_2023_Antrag Sicherung Am Stadtpark I.  Der Antrag wurde in den Stadtentwicklungsausschuss überwiesen. Wir hoffen, dass er eine Mehrheit findet und zügig umgesetzt wird.

Ein kleiner Film zeigt, worum es geht:

Klimabeet in Block 4

Wie beeinflussen Klimaveränderungen die Wachstumsphasen von Pflanzen in unseren Gärten? Wie kann man Gärten klimaresilienter gestalten? Diesen Fragen gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Botanischen Gartens (Freie Universität Berlin) und des Deutschen Zentrums für Integrative Biodiversitätsforschung an der Universität Jena gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern in Berlin, Halle, Jena und Leipzig nach.

In unserer Kolonie beteiligen sich die Gartenfreunde Anette und Jürgen an diesem Projekt. Sie haben auf ihrer Parzelle in Block 4 ein Klimabeet mit 10 sogenannten Zeigerpflanzen angelegt. Diese Zeigerpflanzen stehen jeweils repräsentativ für eine bestimmte Gruppe von Pflanzen. Die Entwicklung dieser Pflanzen an einem Standort gibt somit Aufschluss darüber, was dort zukünftig am besten gepflanzt werden kann. Anette und Jürgen protokollieren regelmäßig, wie sich die Pflanzen entwickeln. Gleichzeitig dokumentiert ein Messgerät das Mikroklima im Beet, indem es Parameter wie Boden- und Lufttemperatur, Feuchte, usw. aufzeichnet.

Webseite des Projekts Pflanze KlimaKultur!

Vortrag zur Obstbaumkartierung auf der FOSSGIS-Konferenz 2022

Gartenfreund Dr. Oliver Rudzick hat auf der FOSSGIS-Konferenz 2022 über die
Kartierung der Obstbäume unserer Kolonie in OpenStreetMap berichtet.
Die FOSSGIS-Konferenz ist die führende Konferenz für Freie und Open Source Software
für Geoinformationssysteme sowie für die Themen Open Data und OpenStreetMap
im deutschen Sprachraum. Pandemiebedingt fand sie dieses Jahr als Online-Veranstaltung
statt. Das Video des zwanzigminütigen Vortrags ist hier zu sehen: https://pretalx.com/fossgis2022/talk/7QGFC8/

Die im Vortrag vorgestellt Karte ist auf unserer Webseite unter „Unsere Gartenkolonie -> Lageplan“
verlinkt. Derzeit sind auf 91 von 120 Parzellen unserer Kolonie insgesamt 495 Obstgehölze in OpenStreetMap kartiert.

2020_05_02 Zuschrift von G. H.

Guten Tag, Frau Gutzmann,

schon mein Vater und auch ich sind in diesem Kiez in Wilmersdorf aufgewachsen und auch zur Schule gegangen. Ich bin erschrocken und erbost darüber, was die Senatsverwaltung hier vorhat.

Diese Kleingartenanlage war Teil meiner Kindheit und ist auch noch heute ein Bestandteil meines Lebens. Wenn ich als Nachbar dieser Kleingartenkolonie vor die Tür trete, habe ich meine Freude an den blühenden Pflanzen zu den verschiedenen Jahreszeiten.

Auch soziale Kontakte zwischen Nachbarn und Kleingartenbesitzern werden durch die Schrebergärten gefördert. Es ist immer Gelegenheit und Zeit für ein Gespräch über den Gartenzaun.

Gerne erinnere ich mich auch an die öffentlichen Feste, die von der Kolonie gemeinsam mit der Nachbarschaft veranstaltet wurden oder auch an die „Tage des offenen Gartens usw. Darauf möchte ich in Zukunft nicht verzichten.

Was kann ich als Nachbar hier tun, dass dieser schöne, historische Block für unsere gesamte Nachbarschaft erhalten bleibt?

Mit freundlichen Grüßen

G. H.

2020_05_02 Zuschrift von R. S.

Liebe Gartenfreunde,

mit Erstaunen und Schrecken habe ich von der Mitteilung gelesen, dass der Block 1 der Kleingartenkolonie zu Gunsten eines Schulneubaus weichen soll.

Ich wohne um die Ecke in der Waghäuseler Straße. Meine Frau und ich erfreuen uns auf unseren Spaziergängen schon seit vielen Jahren an den liebevoll hergerichteten Gärten. Es ist praktisch ein Teil unseres Naherholungsgebietes.

Gerade in diesem Block stehen wunderschöne alte Obstbäume, die als Teil einer grünen Oase absolut erhaltenswert sind. Auch die alten Lauben sind doch ein Stück Kiez-Geschichte bzw. heimatliche Kulturgeschichte, die dann für immer verschwinden würde.

Ich wäre absolut traurig, aber auch erstaunt und wütend, dass unsere gewählten Politiker so etwas kalt entscheiden. Ich bin bereit, Maßnahmen, die zur Erhaltung dieses idyllischen Fleckchens Wilmersdorf beitragen, zu unterstützen.

Mit freundlichen nachbarschaftlichen Grüßen

R. S.

Waghäuseler Straße, Berlin

2020_05_02 Zuschrift von L. W.

Lieber Vorstand,

Es tut mir sehr leid zu lesen, dass eure Kleingartenkolonie „Am Stadtpark I“ gefährdet ist.

Ich wohne seit ca. 40 Jahren in der Nachbarschaft und habe es immer sehr geliebt an den Gärten vorbei zu laufen, als junge Frau mit meiner Tochter und jetzt mit meinen Enkelkindern.

Ich würde es sehr schade finden, wenn der Senat nicht eine gerechtere Lösung, unter Berücksichtigung beidseitiger Interessen finden kann.

Mein Appell: Bitte eine aktive und beliebte Kleingartenkolonie nicht zerstören!

Mit freundlichen Grüßen,

L. W.

2020_05_02 Zuschrift von Stefanie Winckler

„Berlin ist eine grüne Metropole. Dies wollen wir erhalten. Gerade in diesen Wochen spüren wir besonders, wie wichtig das Stadtgrün für die Erholung und die sportliche Betätigung ist.“ Sagte Regine Günther (Bündnis 90/Die Grünen), Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz kürzlich anlässlich der Pflanzung eines Stadtbaumes. Auf der Karl-Marx-Allee werden auf Anregung derselben Senatorin zur Verbesserung des Stadtklimas Parkflächen entsiegelt und in Grünstreifen umgewandelt.

Warum gibt der Senat die Flächen von Block I der Kleingartenkolonie Am Stadtpark I im KEP 2030 für potentielle Bebauung frei und setzt sich nicht für den Erhalt auch dieser für die Stadt wichtigen Grünfläche ein?

Im Block 1 gibt es mehr als 90 Obstbäume, die z.T. bereits sehr alt sind und von heute seltener Sorte. Der Block 1 hat rund 4.000m² Grünfläche, die zur Verbesserung des Stadtklimas und zum Insektenschutz einen wichtigen Beitrag leistet. Unzählige Pflanzen und Tiere leben hier, er ist eine Oase in der immer dichter besiedelten Stadt.

Bildung ist sehr wichtig. Aber, was nützt Kindern Bildung, wenn wir die Umwelt zerstören, in der sie und nachfolgende Generationen leben sollen? Wir sind ihnen Umwelt- und Klimaschutz schuldig.

Deshalb: Zielkonflikte nicht zu Lasten von Grünflächen lösen, keine Zerstörung und Versiegelung von Kleingärten, kein Schulneubau auf Block 1.

Mit freundlichen Grüßen
Stefanie W.

2020_05_01 Zuschrift von Christina Roth

Lieber Vorstand der Kolonie,

leider musste ich lesen, dass der Block 1 eurer Kolonie durch Bebauungsmaßnahmen gefährdet ist. Wir spazieren oft an den Gärten vorbei. Die wunderschönen Obstbäume blühen zur Zeit wunderbar. Es ist ein kleines Kleinod, das an das eigene vormalige Landleben erinnert, viel Lebensqualität sichert, das Lebensmodell Gärtnern eröffnet, Natur präsentiert, und es gehört geschützt!
Wie kann man euch helfen?

Herzliche Grüße
Christina Roth

2020_04_30 Zuschrift von Elisa Ronzheimer

Ich kenne die Kleingartenkolonie „Am Stadtpark I“ von Kindheit an. Sie ist in der Nachbarschaft und im Bezirk eine einzigartige Institution, die Nachbarn und Spaziergänger nicht nur durch das willkommene Grün anzieht, sondern vor allem auch durch die Offenheit und Gastfreundschaft der Gärtnerinnen und Gärtner, die in vielen verschiedenen Veranstaltungen in ihre Gärten einladen. Die Gartenkolonie bringt Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Geschichten zusammen, die gemeinsam an einem Projekt arbeiten – damit bietet sie einen Raum für soziale Begegnungen, der mit Parks und Urban Gardening Spaces nicht zu vergleichen ist.

Auf unverwechselbare Weise gelingt der Kolonie „Am Stadtpark I“ die Verbindung von Altberliner Traditionen mit dem Berlin der Gegenwart. Die Zerstörung einer solchen Tradition (die Kolonie hat 2019 ihr hundertjähriges Bestehen gefeiert!) ist durch alternative Grünflächen nicht zu ersetzen.

Dabei versteht es sich von selbst, dass zusammenhängende Grünflächen nicht nur aus sozialer und stadtplanerischer Sicht, sondern auch mit Blick auf die Klimaentwicklung unbedingt erhalten bleiben müssen. Die Stadtplanung über die Köpfe der Bürger hinweg muss ein Ende haben!

Mit freundlichen Grüßen
Elisa Ronzheimer